Was wir als Gemeinde außer Nachbarschaftshilfe noch tun können

Veröffentlicht von Internetredaktion St. Cyriak Sulzburg am

Sulzburg vom Castellberg aus gesehen

Sulzburg vom Castellberg aus gesehen

Ein seltsames Gefühl ist es schon. Es ist Sonntag, aber in unseren Kirchen feiern wir keine Gottesdienste. Zum Glück gibt es Radio, Fernsehen und das Internet. Aber schon oft habe ich gehört: Es ist eben doch ein Unterschied, ob ich in einem Kirchenraum inmitten der Gemeinde sitze oder ob ich vor dem Bildschirm, dem Radio oder dem Fernseher sitze. Aber wenn unsere Zurückhaltung Menschen hilft, gesund zu werden oder zu bleiben, dann ist es gut so.

Wir als Gemeinde könnten uns aber auch zusammentun, in dem wir – jeder und jede für sich und trotzdem innerlich miteinander verbunden – folgende Gedanken durch Herz und Gemüt und zu Gott ziehen lassen – zum Beispiel am Abend.

Beginnen könnten wir mit Worten von Huub Oosterhuis
Du, der das sprachlose Beten hört
hinter den Worten, die wir zu dir rufen –
du, der die Menschen sieht, so wie kein Mensch.

Und dann könnten wir fortfahren:

Großer Gott,
wir wissen wohl, dass es an uns ist,
diese Krise gemeinsam zu bestehen.
Und doch tut es uns jetzt gut,
vor Dir auszubreiten,
was uns bewegt.

Wir bringen vor Dich alle,
die um ihr Leben bangen:
Kranke, Infizierte, geschwächte Menschen.

Wir bringen vor Dich alle,
die im Gesundheitswesen arbeiten
und jetzt bis an die Grenzen
und immer wieder auch
über die Grenzen ihrer Kräfte gehen:
Ärzte, Pflegende, Forschende, …

Vor Dich bringen wir
die Regierenden in ihrer Verantwortung
für das Wohl der Menschen hier,
in unserem Land, in Europa und in dieser Welt.

Vor Dich bringen wir alle,
die jetzt in wirtschaftliche Not geraten,
deren Einnahmen wegbrechen, während die Ausgaben bleiben.

Vor Dich bringen wir alle,
die jetzt zuhause dafür sorgen müssen,
dass Frieden ist
zwischen Eltern und Kindern und unter den Geschwistern.

Vor Dich bringen wir
die Menschen, die Angst haben,
und nicht wissen,
wie sie da wieder raus kommen.

Vor Dich bringen wir die Menschen,
die wir dabei sind aus dem Blick zu verlieren:
Die Hungernden in Afrika,
die Geflohenen in den Lagern,
die Gefolterten
und alle, die in Gefängnissen zum Schweigen gebracht werden.

Ewiger Gott,
wir danken Dir für unser Leben,
und bitten Dich:
Lass uns zusammenstehen in diesen unsicheren Zeiten.
Mach mild unser Herz.
Mach weit auf unseren Verstand.
Segne unser Tun und Lassen.

Amen.

Pfarrerin Eva Böhme

Kategorien: Aktuelles (allgemein)